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Schule trifft Wirtschaft

Hochkarätig besetzte Vortragsreihe

Verzahnung von Schule, Leben und Lernen

Die Vortragsreihe "Schule trifft Wirtschaft" ist mittlerweile zum Markenzeichen des BSZ Bietigheim-Bissingen geworden. Wichtige Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft kommen in die Schule und sprechen mit den Besucher:innen über relevante Themen. Die Besonderheit dabei ist, dass die Schüler:innen in den direkten Austausch mit den Referenten kommen können. Die Themen werden im Unterricht von den Lehrkräften gemeinsam mit der Klasse vorbereitet und Fragen formuliert, die im Anschluss an den Vortrag gestellt werden können. 

Navigieren Sie sich gerne durch unsere namhaften Gäste:

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Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Kultusministerin Theresa Schopper

Ein roter Teppich wurde Kultusministerin Theresa Schopper vor den Toren des Beruflichen Schulzentrums Bietigheim-Bissingen (BSZ), das zum 17. Forum »Schule trifft Wirtschaft« eingeladen hatte, nicht ausgerollt. Vielmehr schritt der hohe Besuch aus Stuttgart entlang eines am Boden liegenden Banners mit Wegmarken der zu erwartenden Klimaänderungen bis 2100. »Bildung für Nachhaltige Entwicklung«, kurz BNE, zählt seit Jahren zum Leitbild des BSZ.


»Da braut sich auf der ganzen Welt und vor unserer Haustüre ordentlich was zusammen – sofern wir weitermachen wie bisher«, warnte Schulleiter Stefan Ranzinger Dabei verwies er auf die täglichen Meldungen, die die vielfältigen Folgen der Klimakrise aufzeigten. Bildungsministerin Schopper nannte den Schweizer Begriff »Enkeltauglichkeit« – auch ihr sei es wichtig, einen lebenswerten Planeten für nachfolgende Generationen zu erhalten. Hierfür möchte sie die Schüler im Land mit entsprechender Handlungskompetenz ausstatten, die sie schließlich für den baden-württembergischen Hochleistungsstandort bräuchten. Im Laufe des Abends wurde deutlich: BNE ist nicht ausreichend in den Bildungsplänen verankert.


Am BSZ integrieren vor allem zwei Beauftragte für Nachhaltige Bildung, Oberstudienrätin Anja Fischer und Studienrätin Anja Daub, das zukunftsweisende Thema ins Schulleben. Eigens für den Abend wurden 345 Schülerinnen und Schüler zu ihrem Wissen und Wünschen rund um die Nachhaltigkeit befragt. Fischer stellte die Umfrageergebnisse vor und verdeutlichte der Kultusministerin den Nachholbedarf: »Knapp 60 Prozent der Schüler gaben an, die Themen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit in der Schule kommen zu kurz. Circa 30 Prozent der Schüler meldeten zurück, Politik nehme den Kilmaschutz nicht ernst genug.«


Auch in der anschließenden Fragerunde wurde deutlich, der Schüler- und Lehrerschaft liegt BNE am Herzen. Der Kultusministerin ist am Ende der Veranstaltung klar, sie hat eine Hausaufgabe: BNE braucht mehr Präsenz in den Bildungsplänen.

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Druck machen für wirklichen Klima- und Umweltschutz

Jürgen Resch – Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe

Hochwasserkatastrophe, Energiekrise und langanhaltende Dürreperioden – auch in Deutschland bekommen die Menschen den Klimawandel hautnah zu spüren. »Warum wir Druck machen für wirklichen Klima- und Umweltschutz« – diese Frage beantwortete der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, interessierten Schülerinnen und Schülern des Berufsschulzentrums Bietigheim-Bissingen (BSZ).
 
So aktuell wie in diesem Jahr war selten ein Thema der Vortragsreihe »Schule trifft Wirtschaft«, die bereits seit 15 Jahren in Eigenregie am BSZ veranstaltet wird. Namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft waren in der Vergangenheit den Einladungen von Schulleiter Stefan Ranzinger gefolgt, um den Schülerinnen und Schülern praxisnah Einblicke in ganz unterschiedliche Wirtschafts- und Lebensbereiche zu geben. »Fast 4000 Menschen haben die Veranstaltungsreihe seit ihrer Geburtsstunde besucht«, freut sich Stefan Ranzinger über so viel positive Resonanz.
 
»Beim Verpackungsmüll sind wir Deutschen die Europameister«, betonte Jürgen Resch gleich zu Beginn seines Vortrags. Seine Aussagen werden meist mit handfesten Zahlen belegt. So sorge die »Plastik- und Dosenflut« für 850 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr in Deutschland. Die Durchsetzung des Dosenpfands im Jahr 2003 sei daher ein wichtiger Mehrwegschutz gewesen, nannte Jürgen Resche einen der ersten großen Erfolge der DUH.
 
Die Schülerinnen und Schüler stellten nach dem Vortrag ganz konkrete Fragen. Von fehlenden Lebensmittelschutzgesetzen über zukünftige sinnvolle ÖPNV-Tarife bis hin zu notwendigen Beschleunigungsgesetzen für erneuerbare Energien reichte die Palette an Themen, die an diesem Abend angesprochen wurde. Deutlich wurde bei allen Fragen, dass das Ordnungsrecht dabei eine wichtige Rolle spielt. »Für einen effektiven Umwelt- und Klimaschutz brauchen wir Regeln«, brachte Jürgen Resch die Problematik auf den Punkt. Ebenso seien aber auch persönliches Engagement und Zivilcourage wichtig, ermutigte der Umwelt- und Klimaaktivist am Ende seine Zuhörerinnen und Zuhörer, selbst aktiv zu werden.
 

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Qua vadis unsere Schlüsselbranchen Auto- und Maschinenbau?

Roman Zitzelsberger – Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg

»Versuchen, in die Zukunft zu denken«
 
In der voll besetzten Sporthalle referierte Roman Zitzelsberger zu der Fragestellung: Quo vadis unsere Schlüsselbranchen Auto- und Maschinenbau? »Es gibt keine Ewigkeitsgarantie für die Industrie«, so der Interessensvertreter der heimischen Metallindustrie. Unternehmen müssten auf der Höhe des Erfolges »versuchen in die Zukunft zu denken«. Wichtig ist ihm, den Begriff Technologieoffenheit richtig zu verstehen. Es gehe darum, für jedes Verkehrsmittel den passenden Treibstoff und Antrieb durch einen analytischen Zugang zu finden.
 
Für Zitzelsberger ist in allen Köpfen die Erkenntnis angekommen, dass die Klimaneutralität und die Digitalisierung das Gebot der Stunde sind. Diese Herausforderung könne jedoch nur mit der passenden Infrastruktur bewältigt werden. Deutsche Autobauer müssten sich im Hinblick auf Innovationsfreudigkeit nicht verstecken. »Innovation Made in Baden-Württemberg« lebt beispielsweise Daimler mit seiner vollelektrischen Limousine EQS inklusive neuester Software. Im Bereich Software sieht er die Arbeitsplätze der Zukunft.
 
Die Schülerschaft – die Arbeitnehmer der Zukunft – nutzte rege die Gelegenheit, Fragen an den Gewerkschafter zu stellen, die auf das komplexe Zusammenspiel von Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung abzielten.

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Wie gelingt faires und ökologisches Wirtschaften?

Dr. Antje von Dewitz – Geschäftsführerin des Outdoor-Ausrüsters VAUDE

So geht nachhaltiges Wirtschaften

                                                                                                       
»Der gebildete Mensch macht die Natur zu seinem Freund […]« Mit diesem Schiller-Zitat begrüßte Schulleiter Stefan Ranzinger die circa 300 Zuhörer im Konferenzraum des BSZ und die 46-Jährige Geschäftsführerin Dr. Antje von Dewitz. Seit 2009 steht sie an der Spitze des mittelständischen Familienunternehmens VAUDE, welches in den letzten sieben Jahren mit 44 nationalen und internationalen Preisen für faires und nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet wurde. Zweifelsohne ist von Dewitz ein Freund der Natur und vor allem eine Kämpfernatur. Ihr energiegeladenes und enthusiastisches Auftreten ließ erahnen, wie viel Elan sie in den grünen und fairen Weg ihres Unternehmens steckt, den sie vor 10 Jahren mit Übernahme der Geschäftsleitung eingeschlagen hat.


Die innovative Geschäftsführerin verschwieg der jungen Zuhörerschaft nicht, dass der Weg hin zur Nachhaltigkeit sehr holprig und schweißtreibend war. Sie selbst bezeichnete die Transformation der Lieferkette in ihrer Anfangszeit »als extrem aufwendigen Herkulesweg«. Ein Rucksack oder eine Jacke bestehe aus mehr als 100 Einzelteilen. Man könne sich vorstellen, wie komplex es sei, wenn man dafür Sorge trage, dass jedes einzelne Teil aus einer sauberen Produktion stamme.
Grundsätzlich plädierte sie für mehr Druck auch seitens der Politik. Die Einführung einer CO2-Steuer und der Gemeinwohl-Bilanz, die beispielsweise den ökologischen Fußabdruck abbildet, hält von Dewitz für geeignete Instrumente, um alle Unternehmen zu nachhaltigem Wirtschaften zu verpflichten.

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Zwischen Umwelt und Wirtschaft gehört kein oder!

Cem Özdemir – Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestags

»Umwelt ist ein Querschnittsthema«

                                                                                                                
Der in Bad Urach geborene grüne Spitzenpolitiker trat in Sneakers und blauem Cord-Sakko leger vor das Publikum. Er referierte zum Thema „Zwischen Umwelt und Wirtschaft gehört kein oder!“ und legte erstmalig in der Reihe Schule trifft Wirtschaft den Fokus auf die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie.
 
»Das Produkt unserer Volkswirtschaft ist das Auto«, stellte der Grünen-Politiker Cem Özdemir fest. Also müsse auch dort angesetzt werden. Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestages hatte konkrete Zahlen parat, welche die ineffiziente Nutzung des Autos verdeutlichten. So stehe das Auto im Schnitt 23 Stunden am Tag, transportiere durchschnittlich 1,2 Personen und fahre im Mittel Strecken in der Stadt, die keine sechs Kilometer lang seien. Der Politiker, der selbst mit Pedelec in Berlin unterwegs ist, plädierte für Carsharing-Modelle sowie Bahn und Fahrrad. Das Auto von morgen skizzierte Özdemir als leise, sicher, schadstoffarm und bezahlbar. Allerdings sei unsere Automobilwirtschaft noch weit entfernt von dieser Vision. Diese habe es nämlich versäumt, rechtzeitig und ausreichend in die Elektromobilität zu investieren. Weit voraus in Sachen Elektromobilität sei China. Özdemir befürchtete, es könne zu einem Rollentausch mit China kommen: »Stellen wir zukünftig Komponenten für chinesische Hersteller her oder schaffen wir es selbst, diese Elektromobilität auf die Straßen zu bringen?«
 
In der anschließenden Fragerunde stand der »anatolische Schwabe« den Schülern Rede und Antwort. Eine aus dem Kosovo stammende Schülerin, die nun die zwölfte Klasse des Wirtschaftsgymnasiums besucht, gab zu Bedenken, dass in Deutschland Schüler lernen, Kurzprosa zu analysieren und Nullstellen zu bestimmen, jedoch kein explizites Umweltfach im Stundenplan hätten, wie in ihrem Heimatland .Özdemir freute sich über dieses zeitgemäße Bildungsangebot im Kosovo, meinte jedoch »Umwelt ist ein Querschnittsthema«, welches sich in allen Fächern wiederfinden sollte. Wirtschaft und Umwelt könne man schließlich nicht trennen.

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»Wer Waffen wär, wird Flüchtlinge ernten«

Jürgen Grässlin – Aktivist und Rüstungsgegner

Nicht vielen ist bewusst, dass Militärtechnik im regionalen Umfeld ein Wirtschaftsfaktor ist. Von 100 Kriegstoten werden durchschnittlich 63 durch Kleinwaffen wie dem G3-Gewehr der badischen Firma Heckler & Koch getötet. Daimler-Benz verkaufte bereits 150.000 Militär-Unimogs weltweit. Und der dem in Ditzingen ansässige Konzern Thales ist einer der führenden Militärelektronikhersteller für den globalen Markt. Mit diesen Informationen klärte Grässlin Schüler und Besucher des Vortrags am BSZ auf.
 
Bei den aktuellen Rüstungszahlen liegt Deutschland auf Rang drei, wenn man die Produktion von Kleinwaffen und Munition betrachtet. In dieser Hinsicht mahnte Grässlin vor allem den Anstieg beim Export in sogenannte Drittländer – also Länder, die nicht der EU oder der NATO angehören – an. Wenn beispielsweise Waffen in Krisengebieten wie Syrien, Irak und Afghanistan exportiert werden, muss mit Kriegsleidenden und Flüchtlingen gerechnet werden, da sie dort auch in die Hände von Extremisten wie dem IS oder den Taliban fallen können. So mahnte Grässlin: »Der IS schießt deutsch« und rief dazu auf sich gegen Rüstungsexporte zu engagieren.

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Kampfgeist zeigen

Uwe Hück – Vorsitzender des Konzernbetriebrats bei Porsche AG

Zahlreiche Appelle, wie »Gebt nicht auf! Von nichts, komm nichts! Das Trikot schwitzt nicht von alleine!«, schmetterte Hück am 12. April den rund 280 Gästen entgegen. Hück ist nicht nur einer der populärsten Arbeitnehmervertreter, sondern auch Thai-Boxer, Jugendförderer und Motivator. Zum Thema »Aufstieg durch Qualifikation im Zusammenhang mit Industrie 4.0« referierte er somit authentisch – natürlich auch aufgrund seiner Biografie. Er wuchs im Heim auf und wurde schon im frühen Kindheitsalter Vollwaise. Dem jungen Publikum machte er deutlich, dass schlechte Startbedingungen kein Grund seien, sich selbst zu bemitleiden und zu resignieren.
 
Hück plädierte dafür, sich dem technischen Wandel zu öffnen. In der gesamten Bildungslandschaft bemängelte er die Rückständigkeit und die fehlende Digitalisierung. Der Betriebsratschef blickt stets in die Zukunft, so auch in Sachen Produktionsentwicklung. Kürzlich leitete er in Zuffenhausen die Investition in Höhe von einer Milliarde Euro in die Entwicklung der Elektromobilität in die Wege.


In der Fragerunde scheuten sich die Schüler nicht, zu Hück in den Ring zu steigen. Das dominierende Thema war die mögliche Verdrängung der menschlichen Arbeitskraft durch die vierte industrielle Revolution. Kameradschaftlich antwortete Hück auf die Schülerfragen und formulierte klare Botschaften: »Die Digitalisierung zerstört keine Arbeitsplätze!« Er verwies auf die Tatsache, dass es Roboter bereits gebe, diese jedoch im Zuge von Industrie 4.0 »frei gelassen werden, da sie für den Menschen nicht mehr gefährlich sind«.

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Spitzenposition sichern

Dr. Nils Schmid – Finanz- und Wirtschaftsminister

Zum 10. Jubiläum von »Schule trifft Wirtschaft« kam am 08. Juni 2015 der Landespolitiker Nils Schmid ans BSZ. Rund 350 Schüler, Lehrer, Wirtschaftsvertreter und Politiker interessierten sich für das  Vortragsthema »Zukunft schaffen – mit nachhaltiger Finanz- und Wirtschaftspolitik«.


»Es läuft richtig gut bei uns im Ländle«, ließ Schmid gleich zu Beginn seines Vortrages verlauten. Fakten wie Rekordbeschäftigung oder die bundesweit geringste Jugendarbeitslosigkeit untermauerten seine Aussage. Damit der Südwesten in Zukunft auch spitze bleibt, setzt der Finanzpolitiker auf den  Dreiklang von Konsolidierung, Sanierung und Investition.


In der anschließenden Diskussion wurde schnell klar, dass Industrie 4.0 auch die Schüler bewegt. Kritisch hinterfragten diese die industrielle Revolution, insbesondere die Datensicherheit und den hohen Automatisierungsgrad, der Arbeitsplätze gefährden könnte »Die Digitalisierung führt nicht zur menschenleeren Fabrik«, versprach der Wirtschaftsminister. Sie ändere lediglich die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine: »Der Roboter – dein Freund und Helfer– so wie die Polizei.«
Diskussionsstoff lieferte an diesem Abend auch das Freihandelsabkommen TTIP, welches Schmid als Chance und nicht als Bedrohung sieht: »TTIP ist noch nicht verhandelt. Wir wollen gegenüber den USA unsere sozialen und ökologischen Standards durchsetzen.«

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Bildung verändert alles

Ex-Bildungsministerin Annette Schavan

Bei der neunten Veranstaltung von »Schule trifft Wirtschaft« am 26. März 2014 ging es um den Zusammenhang von Bildung und Zukunftsfähigkeit. Mit Annette Schavan, der früheren Kultusministerin Baden-Württembergs und langjährigen Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett von Angela Merkel, konnte die Schule eine der bekanntesten und renommiertesten Bildungspolitiker unserer Zeit für das Vortragsthema gewinnen.
Den 300 Zuhörerinnen und Zuhörern legte Schavan ihr persönliches Bildungsverständnis dar. Dabei hob sie die Bedeutung der beruflichen Schulen hervor und bezeichnete sie als Brückenbauer, Pioniere und Zukunftswerkstätten.
 
In der anschließenden Diskussionsrunde mit den Schülerinnen und Schülern verteidigte Schavan das von ihr geschaffene Turboabitur und kritisierte die von der grün-roten Landesregierung neu eingeführten Gemeinschaftsschulen. Für ein Mehr an individueller Förderung, das sie durchaus begrüße, benötige man in Zeiten des Schülerrückgangs keine neue Schulart, sondern vor allem mehr Lehrerinnen und Lehrer.

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Unternehmer des eigenen Lebens werden

Professor Götz W. Werner –  DM-Gründer

Am 12. März 2013 referierte Professor Götz W. Werner zum Thema »In welcher Gesellschaft wollen wir leben?« vor mehr als 300 Schülern, Lehrern, Eltern und Freunden unserer Schule. Der Gründer der Drogeriemarktkette »dm« zog seine Zuhörer durch den praxisnahen und mit Lebensweisheiten gespickten Vortrag in seinen Bann. »Liebe Kundinnen und Kunden!« begrüßte er die interessierten Gäste. Werner forderte die Schüler auf, selbst zu beobachten und nicht Vorurteile anderer zu übernehmen. Sie sollen ihre »eigenen Biografien« verfassen und »Unternehmer des eigenen Lebens« werden, indem sie ihre vielseitigen Talente einsetzen.
 
Auch im Wirtschaftsleben gilt der Drogeriemarktkönig nicht nur durch seine Idee des »bedingungslosen Grundeinkommens« als Querdenker. »Die Wirtschaft ist für die Menschen da und nicht andersrum«, so seine Botschaft. Deshalb sollte Arbeit und Einkommen auch entkoppelt werden. Seine Hoffnung sei, so sein Fazit, dass »die Teilnehmer mit mehr Fragen nach Hause gehen, als sie gekommen sind«.

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Strom ist das Maß aller Dinge

Günther H. Oettinger – EU-Komissar für Energie

Hofmann, der als Gewerkschaftsvertreter u. a. in den Aufsichtsräten der Robert Bosch GmbH und der Daimler AG sitzt, nahm am 31. März 2011 im Konferenzraum des BSZ vor über 200 Gästen kein Blatt vor den Mund: »Ohne Kurzarbeit wäre die Kaufkraft hierzulande deutlich abgesackt, was die Krise nur verschlimmert hätte. Dem ist nicht so, und das ist ein Verdienst der Gewerkschaften.« Künftig allerdings die Leiharbeit weiter auszudehnen, sei der absolut falsche Weg und daher strikt abzulehnen, gab der einflussreiche Gewerkschaftsboss zu bedenken.

Günther H. Oettinger, der EU-Kommissar für Energie, referierte am 16. April 2012 im BSZ über die Themen Wirtschaft, Währung und Energie. Er betonte die herausragende Bedeutung Europas für das extrem exportorientierte Baden-Württemberg. Die deutsche Volkswirtschaft profitiere enorm vom europäischen Binnenmarkt. In seinem Hauptthema ging der Referent auf die Energiegewinnung und -versorgung der Zukunft ein. Hier sei eine »europaweit einheitliche Energiestrategie notwendig«, so Oettinger. Den deutschen Alleingang sehe er problematisch, aber er sei unumkehrbar. Elementar für die Versorgungssicherheit sei die bessere Speicherbarkeit von Strom. Der Durchbruch stehe noch aus. Steigende Energiepreise, so seine Prognose, würden zunehmend zu einem Standortnachteil für die deutsche Industrie werden und könnten zu einer »Deindustrialisierung« führen. Schlagfertig und mit Fakten belegt, beantwortete Oettinger die zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler. Warum er alternative Energien als Ministerpräsident verhindert habe und sie jetzt als EU-Kommissar fördern würde, wollte eine Berufsschülerin wissen. Von Verhinderung könne keine Rede sein, »nur habe er dem damals keine so hohe Bedeutung beigemessen«, gab er zurück.

Nach seinem Vortrag beantwortete er zahlreiche Fragen, auch zum Ausgang der Landtagswahl und bemerkte zu deren Ausgang: »Das Leben geht weiter. Entscheidend für mich werden die Bereiche Bildungspolitik und Energiepolitik sein.«

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Nach der Krise. Weiter wie bisher?

Jörg Hofmann – Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg

Hofmann, der als Gewerkschaftsvertreter u. a. in den Aufsichtsräten der Robert Bosch GmbH und der Daimler AG sitzt, nahm am 31. März 2011 im Konferenzraum des BSZ vor über 200 Gästen kein Blatt vor den Mund: »Ohne Kurzarbeit wäre die Kaufkraft hierzulande deutlich abgesackt, was die Krise nur verschlimmert hätte. Dem ist nicht so, und das ist ein Verdienst der Gewerkschaften.« Künftig allerdings die Leiharbeit weiter auszudehnen, sei der absolut falsche Weg und daher strikt abzulehnen, gab der einflussreiche Gewerkschaftsboss zu bedenken.

 

Hofmann kritisierte die Politik, weil sie nicht entschlossen genug gegen Fehlentwicklungen auf den Finanzmärkten vorgehe: »Auch heute hat sich am Verhältnis von spekulativem Kapital und realer Wertschöpfung nichts geändert. Auf Seiten der Banken gibt es immer noch viele Unsicherheiten wie ungedeckte Kreditlinien.«

 

Nach seinem Vortrag beantwortete er zahlreiche Fragen, auch zum Ausgang der Landtagswahl und bemerkte zu deren Ausgang: »Das Leben geht weiter. Entscheidend für mich werden die Bereiche Bildungspolitik und Energiepolitik sein.«

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Vom Wirtschaften in schwierigen Zeiten

Dr. Nicola Leibinger-Kammüller

Die Vorsitzende der Geschäftsführung des Weltmarktführers für Lasertechnologie, TRUMPF, Dr. Nicola Leibinger-Kammüller stellte das Thema Nachhaltigkeit ins Zentrum ihres Vortrags am 24. Februar 2010. Für die Zukunft entscheidend seien die Vereinbarkeit von ökonomischen und ethischen Grundsätzen. Das Credo der promovierten Germanistin, Mutter von vier Kindern und Verantwortlichen für weltweit 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: »Nicht schneller Gewinn, sondern dauerhafte Wertsteigerung« sei wichtig, auch dürfe man nicht vergessen, „dass nach uns noch eine Generation kommt“. Danach gefragt, wie sie sich in der Männerwelt eines Maschinenbauers behaupten könne, antwortete sie: »Damit hab’ ich kein Problem. Die Männer haben inzwischen gemerkt, dass es uns Frauen gibt!« Ihren jungen Zuhörerinnen und Zuhörern empfahl sie, bewusster und nachhaltiger zu leben und legte ihnen vor allem eines ans Herz: »Investieren Sie in sich selbst!«

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Das Unternehmen Fußballclub

Erwin Staunt, Präsident des VFB Stuttgart, zur unternehmerischen Dimension eines Profivereins

Staudt, ehemaliger Chef von IBM Deutschland, erläuterte am 9. März 2009 in einem dreiviertelstündigen, sowohl informativen wie unterhaltsamen Vortrag die vielfältigen Zusammenhänge, aber auch Unterschiede zwischen seinem Proficlub und einem normalen Industriebetrieb. Als ehemaliger Wirtschaftskapitän wusste er genau zu berichten, was einen professionell geführten Fußballbundesligisten von einem international aufgestellten Computerriesen unterscheidet. Eine Besonderheit sei der große Druck, den er als Hauptverantwortlicher der Wasenkicker verspüre, wenn in kurzer Abfolge Pflichtspiele in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und internationalen Wettbewerben zu bestreiten seien: »Wenn wir verlieren, habe ich eine schlechte Woche vor mir.« Der studierte Volkswirt Staudt weiß, dass der Profifußball neben den drei bekannten Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital einen weiteren Faktor benötigt: die gegnerische Mannschaft.

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Glaube, Ethik, Unternehmertum

Dr. Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zu Kernfragen von Macht und Mora

Das Thema des gebürtigen Bietigheimers Dr. Gebhard Fürst konnte am 21. Februar 2008 aktueller kaum sein: Anfang 2008 prägten Negativschlagzeilen das Bild von raffgierigen Unternehmensleitern. Staatsanwaltliche Untersuchungen bei Postchef Zumwinkel, Schließung des Bochumer Nokiawerks… Bischof Fürst verurteilte die Selbstbedienungsmentalität einiger Spitzenmanager und jüngste Skandale um Steuerhinterziehung scharf und sieht einen gefährlichen Ansehensverlust der Wirtschaft: »Die Humanität unserer Gesellschaft steht auf dem Spiel«. Auf die immer wiederkehrende Kernfrage »Sind Ethik und Ökonomie unvereinbare Gegensätze?« gab er grundlegende Antworten aus christlicher Perspektive – und praktischer Erfahrung: Als Chef eines 500-Millionen-Euro-Haushalts und von 45.000 Mitarbeitern sei er quasi selbst ein Großunternehmer. »Wir sind nicht nur ein Global Prayer, sondern auch ein Global Player.«

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Mann im Olymp

Mark Bezner, Geschäftsführender Gesellschafter der OLYMP Bezner GmbH & Co. KG über unternehmerische Strategien

Mark Bezner, selbst ehemaliger Wirtschaftsgymnasiast unserer Schule, legte in seinem Vortrag am 6. März 2007 dar, welche Chancen und Risiken in der weltweiten wirtschaftlichen Verflechtung für den international agierenden Hemdenhersteller aus Bietigheim-Bissingen bestehen – ein mittelständisches Unternehmen, das seit Jahren auf Wachstumskurs ist. Die rege Diskussion im Anschluss verdeutlichte das starke Interesse an der Globalisierung – und an der Idee der Veranstaltung: Unternehmertum in die Schule zu bringen.

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Wir können alles. Außer Hochdeutsch.

Michael Hörrmann, Ministerialrat im Staatsministerium, stellt die Werbekampagne des Landes Baden-Württemberg vor

Es ist das ureigenste Thema einer beruflichen Schule, im Unterricht vermitteltes theoretisches Wissen und betriebliche Praxis zusammenzubringen. Auf diesem Hintergrund wurde 2006 eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die sich mittlerweile zu einem Markenzeichen des BSZ entwickelt hat: Schule trifft Wirtschaft. Begegnungen mit erfahrenen Praktikern, Unternehmern, Entscheidern.

Als erster Referent konnte ein hochrangiger Vertreter der politischen Administration gewonnen werden. Ministerialrat Michael Hörrmann, Referatsleiter im Staatsministerium Baden-Württemberg und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, berichtete am 9. Mai 2006 in einem lebhaften Vortrag vor etwa 100 Schülern, Lehrern und Unternehmern über die Ziele der Werbe- und Sympathiekampagne »Wir können alles. Außer Hochdeutsch.« Als erfolgreichste Länderkampagne aller Zeiten sei sie ein geeignetes Mittel, um Baden-Württemberg ins rechte Licht zu rücken und dem biederen Image der bruddligen Schwaben entgegenzuwirken: »Hey Bill, wie Gates?«

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