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Zu Gast am BSZ

Interessante Persönlichkeiten berichten

Stoff, der nicht im Lehrplan steht

Zahlreiche Gastredner:innen kommen an das BSZ Bietigheim-Bissingen und berichten aus ihrem Leben (z.B. Zeitzeugen) oder von ihrer Arbeit (z.B. Wissenschaftler). Damit möchten wir erreichen, dass die Schüler:innen über den Tellerrad hinaus blicken und ihren Blick auf die Welt und ihre vielfältigen Zusammenhänge schärfen.

Navigieren Sie sich gerne durch alle unsere Gäste:

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»So reicht das nicht!«

Der Vortrag des 84-jährigen ehemaligen Bundestagsabgeordneten, Wissenschaftlers und Autors trug den Titel seines aktuellen Buchs »So reicht das nicht! Außenpolitik, neue Ökonomie, neue Aufklärung – Was die Klimakrise jetzt wirklich braucht!«. Die darin beschriebenen Lösungsmöglichkeiten, um den Klimawandel noch aufhalten zu können, konnte Professor von Weizsäcker der jungen Zuhörerschaft anschaulich vermitteln. »Auf unsere Fragen antwortete Herr von Weizsäcker ganz konkret und man konnte die Leidenschaft für das, was er tut, spüren«, so Jakob Bajohr, 12. Klasse. Wie ihm ging es an diesem Vormittag vielen, das spiegelte der langanhaltende Applaus am Ende des Vortrags mit anschließender Diskussionsrunde wider. Auch Schulleiter Stefan Ranzinger freute sich sehr über die positive Wirkung des berühmten Gastes auf seine Schülerschaft. »Seit vielen Jahren ist »Bildung für nachhaltige Entwicklung« zum festen Bestandteil unseres Schulalltags geworden.«
 
Hätte die Welt bereits 1972 auf den Bericht des Club-of-Rome, der die »Grenzen des Wachstums« schon damals offenkundig machte, gehört, wäre der Klimawandel heute nicht das größte Problem der Menschheit. Eine bittere Erkenntnis, die den ehemaligen Präsidenten des Club-of-Rome jedoch nicht davon abhält, weiterzukämpfen. »Nur wer dem Klima und der Natur nützt, sollte künftig Gewinner sein. Verlierer sollten die Zerstörer sein«, verdeutlichte der Professor den dritten Schwerpunkt seiner Ausführungen, die »neue Aufklärung«. Diese bedeute, Abschied zu nehmen von primitivem Egoismus und maximierter Kapitalrendite zum Wohl künftiger Generationen. Um dieses Denken frühzeitig zu vermitteln, seien die Schulen gefordert. In diesem Zusammenhang lobte Ernst Ulrich von Weizsäcker das Bietigheimer Berufsschulzentrum für sein großes Engagement in punkto Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Am Ende appellierte von Weizsäcker an die SchülerInnen des BSZ: »Eure Aufgabe ist es, gnadenlos zu kritisieren, was schief läuft!«

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Zukunftsorientiert

Professor für Soziologie der Technik, Technikfolgenabschätzung und Zukunftsforschung – die Welt von Prof. Dr. Rolf Kreibich dreht sich um eine lebenswerte Zukunft. Im stolzen Alter von 83 Jahren versicherte er der jungen Zuhörerschaft am 06.10.2022, dass es noch nicht zu spät sei, einen intakten Planeten sowie die Menschheit zu erhalten.


»Man müsse das wissenschaftliche Wissen nutzen, um negative Entwicklungen abzuwenden und die Zukunft nachhaltig zu gestalten«, zum Beispiel solle die Kreislaufwirtschaft sowie die Bildung in nachhaltigen Bereichen gefördert werden. Außerdem sollten sogenannte Kipppunkte in der menschlichen Entwicklung wie beispielsweise das Tier- und Pflanzensterben verhindert werden. Schließlich steht der Mensch ganz am Ende der Nahrungskette, er ist von der Biodiversität abhängig. Klar ist, die Menschheit beziehungswiese die Industriegesellschaft könne so nicht weitermachen. Dies belegte der renommierte Experte eindrücklich durch Zahlenmaterial. So kann man sich heute 35mal so viel leisten wie vor 100 Jahren. Diese rasante Entwicklung verbrauche jedoch Ressourcen, mit welchen man haushalten müsse.


Kreibichs Fazit: »Das 21. Jahrhundert muss das Jahrhundert der nachhaltigen Entwicklung werden«.

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Staatssekretärin informiert sich über Stand der Digitalisierung

Die im Kultusministerium Baden-Württemberg für Digitalisierung zuständige Staatssekretärin und Abgeordnete des Landtags (Grüne) Sandra Boser stattete am 27. April 2022 dem Beruflichen Schulzentrum Bietigheim-Bissingen (BSZ) einen Besuch ab. Im Fokus des zweistündigen Besuchs standen die Besichtigung der Lernfabrik 4.0 und der kaufmännischen Übungsfirma sowie ein Austausch mit Lehrkräften und Vertretern des Schulträgers. Boser zeigte sich beeindruckt von der Praxisnähe und Innovationskraft der Schule. Im Austausch mit Schülerinnen und Schüler aus dem Technischen Gymnasium und der Wirtschaftsschule erkundigte sich die Staatssekretärin über deren Bildungswege und beruflichen Zukunftspläne. In der größeren Gesprächsrunde, an der unter anderem Dezernent Andreas Eschbach vom Landratsamt Ludwigsburg teilnahm, ging es um den aktuellen Sachstand der Digitalisierung am BSZ. Alle Beteiligten stimmten darin überein, dass die Digitalisierung im Unterricht mittels mobiler Endgeräte, wie Tablets und Notebooks, von zentraler Bedeutung, der Weg dorthin aber sehr steinig sei.

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Kultusministerin lobt Technisches Gymnasium

»Seit über vier Jahrzehnten existiert das Technische Gymnasium (TG) an unserer Schule. Heute steht es so gut da wie nie zuvor. Unsere Schülerzahlen liegen weit über dem Landesdurchschnitt«, stellte Schulleiter Stefan Ranzinger am 11. November 2019 bei der Begrüßung von Frau Dr. Eisenmann, Fabian Gramling (CDU) und Vize-Landrat Jürgen Vogt fest.


Im Konferenzraum des BSZ erhielten die Politiker an sechs Stationen Einblicke in das Erfolgsmodell des drei- und sechsjährigen TGs. Für die Kultusministerin hieß es: mitmachen, anpacken und staunen. Gemeinsam mit Schülern der achten Klasse beantwortete sie Fragen mittels der Learning-App »Quizizz« auf dem Tablet. Biegen und in Form bringen, hieß es bei der Herstellung einer Solar-Funk-Uhr, die Schüler der zehnten Klasse im Unterricht bauen. Die Kultusministerin legte selbst Hand an und bog das Blech für das Gehäuse. Zukunftsweisende Technik wurde auch von der gymnasialen Oberstufe demonstriert. Sven Grandel aus der 12. Klasse flitzte mit einem selbstgebauten E-Longboard durch den Konferenzraum. Gemeinsam mit seinen Mitschülern realisierte er im Fach Projektmanagement dieses Board – von der Planung über die Kalkulation bis hin zur Fertigung.


Eisenmann war sichtlich begeistert von dem vielfältigen Angebot des TGs. »Selten habe ich so etwas Ausgereiftes und Überzeugendes gesehen«, resümierte die Kultusministerin ihren Rundgang.

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Bundespräsident besucht die Lernfabrik 4.0

In einer Woche der beruflichen Bildung hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seiner Frau Elke Büdenbender am 19. April 2018 auch im BSZ Station gemacht. In seiner Abschlussrede resümierte er: »An der Berufsschule in Bietigheim-Bissingen waren wir bei Mechatronikern im Unterricht. Wobei Unterricht das falsche Wort ist. Es war eine richtige Lernfabrik 4.0. die Auszubildenden steuerten mit ihren Laptops eine gesamte Produktionsstraße. Das war wirklich beeindruckend! Wenn diese neuen Lehr- und Lernwelten bundesweit Wirklichkeit werden, dann mache ich mir um die Zukunft des beruflichen Bildung keine Sorgen!«

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Jugendbuchautor Manfred Mai erzählt Geschichte und Geschichten

Manfred Mai, einer der meistgelesenen Kinder- und Jugendbuchautoren deutscher Sprache, hatte am 20. Februar 2018 keine Probleme, den gefüllten Konferenzraum des BSZ mucksmäuschenstill zu machen. Die Schülerinnen und Schüler der zweijährigen Berufsfachschule bemerkten am Dienstagmorgen schnell, dass sie hier keiner normalen Geschichtsstunde beiwohnten.
 
Die BSZ-Schüler wurden zunächst über die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft seit dem Ende des zweiten Weltkriegs informiert. Mai spannte hierbei einen Bogen von der Nachkriegszeit bis zur Verleihung des Friedensnobelpreises für die Europäische Union im Jahre 2012. Immer wieder baute Mai geschickt und mit gekonnter Erzählerstimme kurze Lesepassagen aus seinen Büchern in den Vortrag ein, um die Schülerinnen und Schüler in vergangene Zeiten zu entführen. Im zweiten Teil des Vortrags wurden die Schülerinnen und Schüler über die Herrschaftsverhältnisse des Mittelalters aufgeklärt.
 
Die Schüler, die nur eine »alternative Geschichtsstunde« erwarteten, wurden überrascht, denn Mai machte auch seine eigene bemerkenswerte Karriere zum Thema – und dies völlig uneitel. Der ehemalige Volksschüler Mai, der von sich behauptet, selbst kein guter Schüler gewesen zu sein, motivierte die Anwesenden, ihren Interessen und Neigungen nachzugehen, um so das beste aus ihrem Leben herauszuholen. Der gelernte Lackierer bildete sich weiter und wurde Realschullehrer. Aus seiner Lehrtätigkeit entwickelte sich die Lust zum Schreiben. Mittlerweile hat er seit 1978 rund 150 Bücher veröffentlicht, die in bis zu 27 Sprachen übersetzt wurden.  Mai erläuterte, dass gerade die schwierigen Schüler ihn dazu brachten, sich literarisch zu betätigen. Auf die Frage eines Schülers, ob er sich seinen Erfolg erklären könne, antwortete Mai: „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte dann auch noch Glück.“ Der Autor erklärte daraufhin seinen Durchbruch in den 80er Jahren durch die Veröffentlichung einer Erzählung über einen jungen Neo-Nazi. Manfred Mai war damals der erste Autor, der sich diesem Thema in einem Kinder- und Jugendbuch zuwandte.
 
Der Organisator der außergewöhnlichen Lesung – BSZ-Geschichtslehrer Jürgen Messerschmidt – war selbst Schüler des Erfolgsautors und freute sich, dass Manfred Mai seinem Ruf folgte. Zahlreiche Fragen und eine rege Teilnahme an den Gesprächen zeigten, dass der Autor die Schülerinnen und Schüler mitreißen konnte.

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»Großer Bahnhof« beim Jubiläum von WG und TG

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Beruflichen Gymnasiums kam am 26. Februar 2016 Kultusminister Andreas Stoch ans BSZ. In einer Gesprächsrunde zur aktuellen Bildungspolitik, welche der SWR-Journalist Reinhard Hübsch moderierte, nahmen auch Landrat Dr. Rainer Haas, Schulleiter Stefan Ranzinger sowie Absolventen und Schüler des BSZ teil.
 
Beim Aufschnitt des riesigen Geburtstagskuchens waren sich Minister, Landrat und Schulleiter noch einig. Diese Einigkeit war auf dem Podium schnell vorbei. Diskutiert wurde nämlich über die Zukunft der beruflichen Gymnasien. Stoch bemerkte, dass die Gemeinschaftsschulen und die dort geförderte Einführung einer gymnasialen Oberstufe den beruflichen Gymnasien „keine Angst machen“ solle. Dr. Haas äußerte jedoch die Befürchtung, „dass den beruflichen Gymnasien das Wasser abgegraben werden könnte“. Ranzinger betonte den Wert der beruflichen Bildung, die den Schülern konkrete Einblicke in die Berufsfelder ermöglichten.
 
Ehemalige Absolventen, die heute erfolgreich im Berufsleben stehen, können diesen Wert nur bestätigen – so auch Frank Hofmeister. Für den Geschäftsführer des großen Möbelhauses legte der damalige Besuch des Wirtschaftsgymnasiums einen wichtigen Grundstein für sein nachfolgendes BWL-Studium und seinen beruflichen Erfolg.

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CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf informiert sich vor Landtagswahl über das BSZ

Guido Wolf, Spitzenkandidat der CDU, besuchte am 19. November 2015 das Berufliche Schulzentrum (BSZ), um sich einen Überblick über die zahlreichen Bereiche der Schule zu verschaffen. Der Politiker bekam unter anderem Einblicke in die Werkstatträume der Schule, in denen auch Schüler des sechsjährigen Technischen Gymnasiums unterrichtet werden.
 
Schließlich debattierte er mit Schulleiter Stefan Ranzinger über die Zukunft und Rolle der beruflichen Schulen in der Bildungslandschaft. Anlass der Diskussion war vor allem ein CDU-Entwurf für ein Regierungsprogramm, in welchem die Partei eine Rückkehr zum neunjährigen allgemeinbildenden Gymnasium in Erwägung zieht. Obwohl sich Wolf als „leidenschaftlicher Mitstreiter für das berufliche Schulwesen“ verstanden wissen wollte, konnte er dem Schulleiter keine handfeste Argumentation für die Vorteile des Ausbaus der neunjährigen allgemeinbildenden Gymnasien liefern.
 

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Experte gibt Einblick in TTIP-Verhandlungen

200 Schüler, Lehrer und weitere Interessierte ließen sich von Dr. jur. Hans-Jürgen Blinn aus dem Mainzer Kultusministerium über TTIP aufklären. Er ist offizieller Beauftragter des Bundesrates zur Beobachtung der Freihandelsverhandlungen.
In den Ausführungen des Experten und der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Positionen der Vereinigten Staaten und Europäischen Union nur schwer vereinbar sind, dass sie sich oftmals konträr gegenüberstehen. Die freie Marktwirtschaft trifft auf die soziale Marktwirtschaft, die Maximierung des Profits kollidiert mit der Einhaltung von sozialen Standards.



Größter Kritikpunkt des Referenten war die mangelnde Transparenz des Verhandlungsprozesses. »Das kann es einfach nicht sein!«, meint Blinn. Er macht der jungen Zuhörerschaft die Intransparenz transparent, indem er verdeutlicht, unter welchen Bedingungen Einblicke gewährt werden: Die konkreten Vertragsunterlagen der Amerikaner können nur in Berlin bei der Botschaft der Vereinigten Staaten in sogenannten Leseräumen eingesehen werden und dies nur nach Anmeldung. Momentan stünden 139 Bundesminister auf der Anmeldeliste. Ländervertreter seien von der Einsicht sogar völlig ausgeschlossen.
Die Schüler traten nach dem Vortrag in einen lebhaften Dialog mit dem Bundesbeauftragten. Ein Schüler der zwölften Klasse des Wirtschaftsgymnasiums sah die Dritte-Welt-Länder durch TTIP abgehängt. Ein anderer Wirtschaftsgymnasiast wollte wissen, ob es die Möglichkeit gebe, aus dem Abkommen auszusteigen. »Rein Theoretisch« ist dies denkbar, bemerkte Blinn, aber die wirtschaftlichen Folgen seien unklar.


Anregung zur Reflexion bot der Referent durch das Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau: »Eine Gesellschaft, die alle Lebensbeziehungen den Gesetzen des Marktes unterwirft, trägt Anzeichen von totalitärer Ideologie, die lebensgefährlich ist für die Bürgerinnen und Bürger.«

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Schulbesuch der Staatssekretärin Marion von Wartenberg

Marion von Wartenberg, Staatssekretärin des Landesministeriums für Kultus, Jugend und Sport besuchte am 23. Juli 2015 gemeinsam mit Landrat Dr. Haas das Berufliche Schulzentrum. Sie informierte sich über unterschiedliche Ausbildungsangebote und insbesondere über das sechsjährige Technische Gymnasium. In einer Klasse des 6-TG's führten Schülerinnen und Schüler ihre Robotermodelle vor, die sie im Wahlfach Robotik selbst gebaut haben

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Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Grüne diskutiert mit Schülern im Rahmen des Schulfaches »Betriebliches Umweltmanagement«

»Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit – (k)ein Widerspruch?«, mit diesem anspruchsvollen Thema befassen sich 25 Wirtschaftsgymnasiasten im zweistündigen Wahlfach »Betriebliches Umweltmanagement«. Zusammen mit der Grünenpolitikerin Kerstin Andreae diskutierten sie am Freitag, 13. Februar 2015 über „Sustainable Development“ und den gesellschaftlichen Wertewandel im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie.


Die Bundestagsabgeordnete zeigte sich begeistert, dass so viele Schülerinnen und Schüler lernen wollen, wie auf betrieblicher Ebene ökonomische und ökologische Ziele in Einklang gebracht werden können. »Wie bisher«, sagte sie in ihrem kurzen Eingangsreferat in Bezug auf den Ressourcenverbrauch, »kann es nicht weitergehen«. Das wüssten zwar inzwischen alle, nur an der Umsetzung hapere es.


Nach ihren persönlichen Zielen gefragt, antwortete die Politikerin: »Ich würde gerne regieren.« Und dann werde sie sich dafür einsetzen, dass Bund, Länder und Gemeinden Vorreiter in Sachen Umweltschutz und Schonung von Ressourcen würden. Als Beispiel nannte sie, dass Fuhrparks öffentlicher Einrichtungen aus Elektroautos bestehen müssten. Marktwirtschaftlich gesehen würde die dabei entstehende große Nachfrage der E-Mobilität insgesamt Auftrieb geben, ihre Akzeptanz erhöhen und nicht zuletzt die Anschaffungskosten senken.


Seit langem gehöre es zum pädagogischen Konzept des BSZ, sagt Schulleiter Stefan Ranzinger, dass externe Fachleute in die Schule eingeladen werden, um Schülerinnen und Schülern aus erster Hand von ihren Erfahrungen zu berichten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. »Für mich hat sich die offen geführte Diskussion mit Frau Andreae absolut gelohnt«“, befand so denn auch eine Schülerin der 12. Klasse. »Die Debatte war sehr interessant und aufschlussreich. Es hat uns Spaß gemacht, über umweltpolitische Themen zu diskutieren. Dank Frau Andreaes offenen und freundlichen Art, haben wir in politischer Hinsicht sehr viel gelernt.«

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Soldat mit Courage

Am Montag, den 1. Dezember 2014 zog Bodo Kernbach, Zeitzeuge des Zweiten Weltkrieges, Schüler des Wirtschaftsgymnasiums und des Berufskollegs mit seinen lebhaften Erzählungen in seinen Bann.

 

»Lassen Sie sich von Bodo Kernbach auf die Zeitreise mitnehmen«, appellierte Schulleiter Stefan Ranzinger an die junge Zuhörerschaft. Fasziniert folgten die Schüler Kernbachs Ausführungen aus seiner Zeit als Soldat. Der gebürtige Ostpreuße gab offen zu, wie sehr er anfangs von Hitler begeistert war. Als Führer in der Hitler-Jugend erkannte er jedoch bald, wie grausam das Nazi-Regime war. Er ging zur Marine und überlebte 1942 am Nordpol als junger U-Bootfahrer nur knapp einen Torpedoangriff. Im Krieg bewies Kernbach Mut und außergewöhnliche Hilfsbereitschaft. Er versagte die Ausführung eines Befehls von einem SS-Obersturmführer, nach welchem er verdächtige Partisanen erschießen sollte. Nach einem Flugzeugabschuss nahm er einen Briten in seiner Kabine auf.


Der 93-jährige Zeitzeuge fühlte sich unter den aufmerksamen Schülern sichtlich wohl. »Ich könnte noch so viel erzählen«, sagte er des Öfteren. Die Schüler hängen an Kernbachs Lippen und sind von den Erzählungen aus erster Hand beeindruckt. »Mich haben vor allem die persönlichen und detailreichen Schilderungen berührt«, so eine Schülerin der 11. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums.
 
Info
Die Ausstellung Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme verwandelt seit Ende 2014 das BSZ in ein Geschichtsmuseum. Über 190 Fotografien und Infotexte - quer durch das Schulhaus verteilt – veranschaulichen eindrucksvoll die deutsche Vergangenheit, vom ersten Weltkrieg bis zum wiedervereinten Deutschland. Geschichtslehrer und Initiator dieser Veranstaltungsreihe Hans-Michael Gritz konnte begleitend zur Ausstellung interessante Referenten gewinnen, darunter Bodo Kernbach.

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Jens Bullerjahn

Eigentlich wollte er Karriere als Techniker machen, daraus geworden ist eine politische Karriere. Jens Bullerjahn, Stellvertretender Ministerpräsident und Finanzminister von Sachsen-Anhalt berichtete am Mittwoch, den 7. Januar 2015 Schülern des Wirtschaftsgymnasiums und des Berufskollegs aus seinem politischen und persönlichen Leben.


Die Schüler erlebten einen Zeitzeugen der Wiedervereinigung, der in seinem Lebenslauf einige Wendungen zu verzeichnen hat. Erst 1989 kam der damals 27-Jährige mit Politik in Berührung, nachdem er zuvor eine Ausbildung und ein Studium im technischen Bereich absolvierte. Den Anstoß lieferten Freunde, die ihn zu den Friedensgebeten mitnahmen. Dort fand Bullerjahn ein Forum vor, in dem eigene Vorstellungen zur Neugestaltung der DDR frei geäußert werden konnten. Kurz nach der Wende schloss er sich der SPD an. Die Meinungsäußerung ist für Bullerjahn ein hoher Wert, deshalb lautete auch seine Botschaft an die junge Zuhörerschaft, offen für Diskurse zu sein und Kritik von anderen auszuhalten.


In einer anschließenden Diskussionsrunde nutzten Schüler die Gelegenheit, Fragen an den Zeitzeugen zu stellen. Eine Schülerin wollte beispielsweise wissen, welche Gefühle Bullerjahn bei der Wende beschlichen. Außerdem wurde der Politiker gefragt, wo er den Abend vor dem Mauerfall verbrachte.



Info
Die Ausstellung Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme verwandelt seit Ende 2014 das BSZ in ein Geschichtsmuseum. Über 190 Fotografien und Infotexte - quer durch das Schulhaus verteilt -  veranschaulichen eindrucksvoll die deutsche Vergangenheit, vom ersten Weltkrieg bis zum wiedervereinten Deutschland.
 
Geschichtslehrer und Initiator dieser Veranstaltungsreihe Hans-Michael Gritz konnte begleitend zur Ausstellung interessante Referenten gewinnen, darunter Jens Bullerjahn.

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»KinderBerg International« – 21.05.2014

Humanitäres Engagement als Lebensaufgabe

»Ich wollte einmal im Leben etwas Gutes tun«, sagt Suzana Lipovac über die Anfänge ihres humanitären Engagements in den 90er Jahren. Damals verbrachte die in Stuttgart geborene Tochter bosnischer Kroaten ihre Ferien in bosnischen Kriegsgebieten, um zu helfen. »Der Krieg hat mich kalt erwischt.« Danach, so sagt die heute 46-Jährige, sei es für sie unmöglich gewesen, in ihren normalen Alltag, mit gutbezahltem Job als Managerin in einem Weltkonzern, schnellem Auto und vielen Freiheiten, zurückzukehren. Sie gründete mit Mitte 20 eine humanitäre Privatinitiative, um Kriegsflüchtlinge und Verletzte zu unterstützen. Daraus ging später der »KinderBerg« hervor. Die Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Stuttgart unterstützt mittlerweile Projekte in Afghanistan, Sri Lanka, Nepal, an der Elfenbeinküste und in Balkanstaaten.


Schwerpunkt der Projektarbeit in Afghanistan, über die Suzana Lipovac vor Klassen der Berufsschule und des Beruflichen Gymnasiums berichtete, sind der Auf- und Ausbau des dortigen Gesundheits- und Bildungswesens und die Unterstützung der Entwicklung hin zu einer aufgeklärten Zivilgesellschaft. Mittlerweile betreut »KinderBerg« dort 65 000 Patienten. Das Auswärtige Amt förderte die Organisation in den Jahren von 2007 bis 2012 mit 23 Millionen Euro.  


Den Schülern erzählte Lipovac von ihren persönlichen Erfahrungen in dem armen und bildungsfernen Land, in dem die Kinder- und Müttersterblichkeit mit zu den höchsten auf der Welt gehört.


Für sich selbst hat Suzana Lipovac mit KinderBerg einen Weg gefunden, ihr »schlechtes Gewissen zu beruhigen«. Die Arbeit sei für sie »meine Therapie«. Für ihr Engagement wurde die Stuttgarterin mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

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Querschnitt durch ein aufregendes Leben / TARGET

Rüdiger Nehberg

Menschenrechtsaktivist und Survival-Experte Rüdiger Nehberg begeistert Publikum im Beruflichen Schulzentrum
 
»Ich will zeigen, wie viel mehr man aus seinem eigenen Leben machen kann, wenn man die Konventionen sprengt und gegen Missstände kämpft«, so Nehberg. Im vollbesetzten Konferenzsaal des BSZ berichtete der charismatische 78-Jährige im Oktober 2013 über seine abenteuerlichen Reisen und seinen beharrlichen Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung – und beeindruckte dabei sein Publikum zutiefst.
 
In den 80er Jahren hatte der gelernte Bäcker und Konditor aus Hamburg erstmals Schlagzeilen gemacht, als er zu Fuß ganz Deutschland durchquerte und sich auf dem Weg hauptsächlich von Wurzeln und Insekten ernährte. Später wurde er dann zum Survival-Experten, der unter anderem den Atlantik auf einem Baumstamm-Boot überquerte und sich ohne Ausrüstung durch den Urwald kämpfte.
 
Mittlerweile ist der Kampf gegen die Genitalverstümmelung afrikanischer Mädchen zu Rüdiger Nehbergs Mission geworden. Zusammen mit seiner Frau Annette gründete er die Menschenrechtsorganisation »Target«, für sein Engagement wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
 
Bei seinem eindrucksvollen Vortrag im BSZ gelang es ihm, auch seine Zuschauer davon zu überzeugen, dass sich Hinschauen lohnt. Die Hoffnung der Organisatorinnen und Organisatoren hatte sich somit erfüllt: »Es ging uns darum, unsere Schülerinnen und Schüler für gesellschaftspolitische Themen zu aktivieren – sie sollen über den Tellerrand hinausschauen und merken, dass eine resignative Haltung nichts bringt«, so der Lehrer Gerhard Richter, der gemeinsam mit seinen Kolleginnen Leyla Eghbal und Ingrid Noack die Veranstaltung initiiert und organisiert hat. Schon im Vorfeld hatten sie, unterstützt von den 12. und 13. Klassen des Wirtschaftsgymnasiums, Spenden für die Organisation »Target« gesammelt und konnten Nehberg am Vortragsabend einen Scheck in Höhe von rund 4000 Euro überreichen.

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Zwischen Schuldenkrise und Schuldenbremsen droht ein Generationenkonflikt

Norbert Barthle

Am Montag, den 5. März 2013, referierte der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Norbert Barthle über die Schuldenkrise und eine generationengerechte Haushaltspolitik. Im Anschluss fand eine lebendige Diskussion mit den über 250 anwesenden Schülern des Wirtschaftsgymnasiums und Berufskollegs über dieses Thema statt.
 
Der »Sündenfall« so Barthle zu Beginn seines Vortrags, war die Zeit, als die Ausgaben zum ersten Mal die Einnahmen übertrafen. Seitdem machen alle Regierungen mehr Schulden, unabhängig von der Parteienkonstellation. Die Zinsen seien inzwischen der zweigrößte Posten im Bundeshaushalt. In seiner Präsentation zeigte der Chefhaushälter auf, dass es in anderen europäischen Ländern noch deutlich schlechter aussehe. Vor allem Frankreich sei das Land, das momentan die meisten Sorgen in der Europäischen Union bereite.
 
Die Frage, ob Politiker nicht sparen können, beantwortete Barthle aufrichtig mit der Einsicht »Sparen bedeutet Verzicht«. Dies koste Wählerstimmen, wie am aktuellen Beispiel Italien deutlich wird. Zur Frage von Kostensteigerungen bei staatlichen Großprojekten wie Stuttgart 21 meinte er lapidar: »das weiß doch jedes Kind«. Im Hinblick auf die Alterspyramide riet er den Schülern sich politisch zu engagieren, »sonst wird Ihnen die ältere Generation das Fell über die Ohren ziehen«.

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Anwältin der Rechtlosen

Am Dienstag, den 13. November 2012, referierte die israelische Menschenrechtsanwältin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Felicia Langer vor interessierten Schülern des Wirtschaftsgymnasiums und des Berufskollegs über den Nahost-Konflikt. In seiner Einleitung wies der stellvertretende Schulleiter Günter Folli darauf hin, dass dieses für die Weltpolitik so wichtige Thema zunehmend aus dem Lehrplan verschwinde. Deshalb sei es umso wichtiger, Informationen aus erster Hand zu bekommen.
 
Felicia Langer setzt sich für die Rechte der Palästinenser ein. Bis 1990 kämpfte sie in Israel gegen das Unrecht, das den Palästinensern widerfährt. 1990 siedelte sie aus Protest gegen die israelische Besatzungspolitik nach Deutschland über, um von hier aus weiterzukämpfen.
 
Durch ihre authentischen Erzählungen zog sie die Schüler in ihren Bann. Sie berichtete von Enteignungen, Haft ohne Gerichtsurteile und gezielten Tötungen. Von Israel, das sie als »Volk mit Gehirnwäsche« bezeichnete, könne kein Mitgefühl erwartet werden. Direkt an die Schüler gerichtet, meinte sie, »Schweigen gilt immer als Mittäterschaft«. Deshalb sollten die Deutschen öffentlich gegen die Besatzungspolitik vorgehen.  Langer hat immer noch Hoffnung, die 2-Staaten-Lösung zu erleben.

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Gegen das Vergessen

Seine Familie wurde von den Nazis ermordet – er selbst durchlitt als Jugendlicher fünf Konzentrationslager. Mieciu Langer, Zeitzeuge des Holocaust, sprach am 1. März 2012 mit 300 Schülern des BSZ über die grausamen Erfahrungen seiner Jugendjahre.

Jeder fünfte junge Erwachsene in Deutschland kann nichts mit dem Begriff Auschwitz anfangen. »Diese erschreckend hohe Zahl darf für unsere Schule nicht gelten«, meinte Schulleiter Stefan Ranzinger.

Die Schüler zeigten sich von dieser besonderen Geschichtsstunde tief berührt. »Im normalen Unterricht bekommt man nur theoretische Einblicke und kann sich fast nicht vorstellen, dass so etwas wirklich passiert ist. Langers Bericht dagegen hat Gefühle und Emotionen geweckt«, so eine Schülerin der 12. Klasse.

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Geld regiert die Welt – wer regiert das Geld?

Dr. Wolfgang Kessler, ehemaliger Mitarbeiter des internationalen Währungsfonds in Washington und Chefredakteur der Zeitschrift Publik Forum klärte am 8. und 9. Dezember 2011 vor mehr als 400 interessierten Schülern, Lehrern und Gästen des BSZ über Hintergründe der Banken-, Staatsschulden- und Euro-Krise auf.
 
Auf verständliche Weise stellte er dar, wie die Liberalisierung der Finanzmärkte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahre 1989 zu einer kompletten Neuordnung der Finanzwelt führte. Dadurch sei »das Biest Finanzmärkte gefüttert worden«, so Kessler. Zugleich prangerte Kessler die zunehmende Verantwortungslosigkeit der Spekulanten an.


Der Referent ließ sein Publikum jedoch nicht entmutigt zurück. Er unterbreitete viele Vorschläge. Zum Beispiel, dass die Politik wieder die Kontrolle über das Geschehen an den Finanzmärkten zurück erlangen muss und Investitionen durch die Einführung einer Finanztransaktionssteuer finanziert werden könnten. Jeder Einzelne könne zudem durch seine Anlage- und Einkaufsentscheidungen Mitverantwortung tragen. Er brachte konkrete Beispiele für eine alternative Bankenkultur, in der die Sparer mitentscheiden dürfen, wohin ihre Einlagen fließen.

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IHK-Präsident wirbt für die Europäische Union

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Unternehmensberatung ERNST&YOUNG und aktuell amtierender Präsident der IHK Region Stuttgart, erklärte am 10. Mai 2011 vor rund 150 Schülern des Beruflichen Gymnasiums und der Berufsschule, was er von der EU halte. Selbst Deutschland sei auf der globalisierten Welt zu klein, um sich ausreichend gegenüber Großmächten wie China, Indien oder den USA behaupten zu können. »Wir brauchen eine starke EU, die unsere Interessen wahrnimmt«, gab er sich überzeugt.

Seine Schlussempfehlung an die interessierten Zuhörer lautete: »Engagieren, reingrätschen und mitmachen.« Das stärke den aktiven Einfluss der Bürger und nütze der Demokratie.

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Solarkraftwerke – Typen und Modelle

Welche Möglichkeiten gibt es zur solartechnischen Stromerzeugung? Diese und andere Fragen zur alternativen Energiegewinnung waren Gegenstand des Vortrags von Dr. Weinrebe am 12. November 2009 vor Schülerinnen und Schülern des Technischen Gymnasiums. Der Experte vom renommierten Ingenieurbüro Schlaich, Bergmann & Partner Stuttgart stellte die Funktionsweisen u. a. von Dish-Stirling, Turmsolarkraftwerk, Parabolrinne und Aufwindkraftwerk dar. Alles zukunftsträchtige Arbeitsgebiete, die für die technikbegeisterten Schüler von besonders großem Interesse sind.

Foto: Bietigheimer Zeitung/Martin Kalb

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Weltfinanzen – wenn die Blase platzt

Die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise waren 2008 und 2009 das wirtschaftspolitische Megathema. Damit die Schülerinnen und Schüler aus erster Hand erfahren, worin genau die Ursachen und Auswirkungen dieser Krise liegen, wurde ein ausgewiesener Finanz- und Wirtschaftsexperte an das BSZ eingeladen. Dr. Schulte, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ludwigsburg und Präsident der IHK Ludwigsburg erklärte am 5. Oktober 2009 Schülern des Wirtschaftsgymnasiums und des Berufskollegs die Hintergründe über das Platzen der Finanzblase und zeigte Wege auf, um künftig vergleichbare Katastrophen zu verhindern. »Die Erhöhung der Eigenkapitalquote der Banken ist da eine ganz entscheidende Maßnahme«, meinte der Finanzexperte, weil dies insgesamt größere Stabilität erzeuge.

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Geschichtsunterricht der besonderen Art

»Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah, aber für das, was wieder geschieht.« Max Mannheimer, Auschwitz-Überlebender, vermittelte am 8.10.2008 in seinem Vortrag 300 Schülern des BSZ Geschichtsunterricht der besonderen Art. Seine Frau, seine Eltern und drei weitere Geschwister wurden im KZ ermordet, nur sein jüngerer Bruder überlebte mit ihm.

Mannheimer ist im hohen Alter von 88 Jahren immer noch ein sehr lebhafter Mann, dessen Augen funkeln, wenn er ins Erzählen kommt. Jetzt will er als Zeitzeuge, nicht als Kläger oder Richter, vor allem jungen Menschen erzählen, was war und was nie mehr geschehen darf. Denn »das Humane ist das Wesentliche«.

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Ars longa

Zweiundneunzigjährig erklärte sich Hilde Domin, eine der wichtigsten Autorinnen der Gegenwart, bereit, vor Schülern unserer Schule zu sprechen. 2001 las sie hier aus ihren Gedichten und berichtete über ihre persönlichen Erfahrungen von Vertreibung, Exil und Rückkehr in ein Land, in dem sie und ihre Eltern durch den Aufstieg der Nationalsozialisten bedroht worden waren. Eine Entwicklung, deren katastrophales Ende sie zusammen mit ihrem Mann, dem Archäologen und Philologen Ernst Palm, früh antizipierte: schon 1932 verließ das Paar Deutschland, um nach einer Odyssee in der Dominikanischen Republik zu landen – das Land, in dem sie zu schreiben beginnt und dem sie ihren Künstlernamen entlehnt.

ARS LONGA
DER ATEM
IN EINER VOGELKEHLE
DER ATEM DER LUFT
IN DEN ZWEIGEN.
DAS WORT
WIE DER WIND SELBST
SEIN HEILIGER ATEM
GEHT ES EIN UND AUS.

IMMER FINDET DER ATEM
ZWEIGE
WOLKEN
VOGELKEHLEN.
IMMER DAS WORT
DAS HEILIGE WORT
EINEN MUND.

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Sollten Sie weitere Fragen haben, die Ihnen unsere Webseite nicht beantworten kann, zögern Sie nicht, das direkte Gespräch mit uns zu suchen. Wir beantworten sie Ihnen gerne!

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